Akzeptiere andere, wie sie sind
Ich gebe es zu: Ob zu Hause oder in einem entfernteren Umfeld: manchmal wünschte ich, einige Leute wären anders. Je nachdem, wer sie sind, wünsche ich mir, dass sie aufhören, Dinge zu tun, wie Unordnung im Haus zu hinterlassen, mir Spam-Mails zu schicken oder sich beim Bäcker vorzudrängeln. Und ich wünschte, sie würden anfangen, Dinge zu tun, wie freundlicher zu mir zu sein oder mehr Geld für Bildung auszugeben. Und selbst wenn es mich gar nichts angeht, wünsche ich mir, dass Menschen energischer, weniger ängstlich oder weniger selbstkritisch sind.
Auf welche Weise wünschst Du Dir, dass Menschen anders sind?
Denke an die Menschen in Deinem Umfeld - Freunde, Familie, Kollegen, Fahrer auf der Autobahn, Geschäftsleute, Medien und Politiker in der ganzen Welt. Es ist normal zu wünschen, dass andere anders wären, genauso wie es normal ist,
sich zu wünschen, dass du selbst anders wärst (zum Beispiel dünner, reicher, gescheiter). Es ist in Ordnung, zu versuchen, Änderungen bei anderen Menschen herbeizuführen und sie auf gute Weise zu beeinflussen.
Den anderen so sein zu lassen gelingt nur, wenn wir aufhören zu kämpfen.
Stattdessen könnten wir akzeptieren, wer sie sind und wer sie einfach nicht sind. Menschen zu akzeptieren heißt nicht, ihnen zuzustimmen, sie zu billigen, auf eigene Rechte zu verzichten oder ihre Auswirkungen auf sich selbst oder andere Menschen herunterzuspielen.
Ergreife geeignete Maßnahmen, um Dich selbst oder andere zu schützen oder zu unterstützen. Vielleicht magst Du sie einfach Mensch SEIN lassen und trittst aus ihrem Umfeld heraus. In jedem Fall akzeptierst du damit die Realität des anderen Menschen.
Eine Übung
Wähle jemanden aus, der dir wichtig ist. Sage die folgenden Sätze in Deinem Kopf oder sprich es laut und sehe, wie Du Dich damit fühlst:
"Ich akzeptiere Dich vollständig. Unzählige Ursachen, große und kleine, haben Dich zu dem gemacht, der heute so redet und handelt wie Du. Du bist, wer du bist. Ich lasse Dich so sein. Du bist eine Tatsache und ich akzeptiere die Tatsachen in meinem Leben. Du und ich sind Teil eines größeren Ganzen, welches ist, was es ist, und ich akzeptiere es."
Wenn Du möchtest, sei spezifischer und nenne Aspekte dieser Person, die Dich besonders stören, wie zum Beispiel: "Ich akzeptiere, dass Du ... schnarchst ... dass Du Deine Kleidung auf dem Boden liegen lässt ... dass Du ständig böse auf mich bist... dass Du mich nicht wirklich verstehst... dass Du kein guter Lehrer bist für mein Kind ... dass Du das Gesetz gebrochen hast ... dass Du Menschen verletzt ... "
Denke daran, dass Du trotz allem mit diesem anderen Menschen nicht einverstanden sein musst, dass Du schwierige Fragen stellen oder Dich von ihm abwenden kannst - während Du diesen anderen Menschen vollständig so akzeptierst, wie er nun mal ist ...
Schaue, ob Du alles tolerieren kannst, während Du Dich für die Akzeptanz des anderen öffnest. Oftmals vermeiden wir es, andere Menschen zu akzeptieren, weil wir Angst vor unseren eigenen Gefühlen haben, wenn wir uns für alles öffnen. Für alles, was andere Menschen sind und für das, was sie nicht sind.
Überlege, wie Du Dich mit diesem anderen Menschen verstrickt hast, während Du versuchtest, sie zu ändern. Vielleicht wirst Du Dir Deinem bewerten, Deinem urteilen, allem Überdruss, der Reizbarkeit, Deinen engen Ansichten, Deinen Schmerzen, Sehnsüchten, Beschwerden oder Reue bewusst. Sehe, ob Du einige dieser Verstrickungen loslassen kannst.
Sei offen für die Erleichterung und Frieden, die kommen können, wenn Du es tust.
Bedenke auch, wie sehr Du das Gefühl mögen wirst, andere Menschen vollständig zu akzeptieren. Es ist ein schönes Geschenk - und wir können es anderen geben, wenn wir es selbst annehmen. Stelle Dir vor, wie es Deine Beziehung zu jemandem verbessern kann, wenn dieser Mensch das Gefühl hätte, Du würdest ihn vollständig akzeptieren.
Akzeptanz ist ein Geschenk, das Dir etwas zurückgibt.
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